Edeka will ein Zeichen für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit setzen: Die Supermarktkette baut ihr Angebot an Molkereiprodukten aus höheren Haltungsformen konsequent aus.
Damit reagiert der Supermarkt auch auf jahrelange Forderungen von Tierschützer:innen, die sich für einen verantwortungsvolleren und bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und insbesondere mit tierischen Produkten einsetzen.
Wie Edeka mitteilte, wurde innerhalb eines Jahres die Menge an Milch aus den Haltungsformen drei, vier und fünf von einer Milliarde auf 1,5 Milliarden Liter gesteigert. Das entspricht einer deutlichen Verbesserung im Sortiment.
Die Haltungsformen sind ein wichtiges Instrument, um den Tieren mehr Platz, Bewegung und Auslauf zu ermöglichen. Je höher die Haltungsformstufe, desto mehr Lebensqualität erfahren die Kühe. Das soll sich nicht nur positiv auf das Tierwohl, sondern oft auch auf die Produktqualität auswirken.
Bereits Ende 2024 stammten 100 Prozent der Eigenmarkenmilch bei Edeka aus den höheren Haltungsformen, die mehr Bewegungsfreiheit, bessere Haltung und oft auch Auslaufmöglichkeiten für die Kühe garantieren.
Auch bei Käseprodukten wie Scheiben-, Reibe- und Stückkäse aus dem Eigenmarkensortiment von Edeka und Netto sind bereits rund 50 Prozent der verwendeten Milch aus höheren Haltungsformen.
Der Druck auf die Branche steigt weiter, wie der Mitbewerber Lidl zeigt: Das Unternehmen kündigte an, bis zum Jahresende viele Molkereiprodukte auf "mindestens Haltungsstufe drei" umzustellen. So sollen Quark, frische Schlagsahne, Schmand, körniger Frischkäse und Skyr künftig aus tierfreundlicheren Quellen stammen.
Greenpeace lobte diese Entwicklung zwar, kritisierte jedoch, dass Butter und Käse, die den Großteil der Rohmilch verbrauchen, noch nicht in ausreichendem Maß umgestellt sind.
Edeka reagierte mit ähnlichen Zielen: Bis Anfang 2026 soll das gesamte Naturquarksortiment auf Haltungsstufe drei umgestellt werden. Außerdem sollen schrittweise auch weitere Molkereiprodukte wie Mozzarella, Mascarpone, Joghurt und Sahne folgen.
Um die landwirtschaftlichen Betriebe zu unterstützen, die auf höhere Haltungsstandards umstellen, zahlt Edeka einen Zuschlag für die Mehrkosten, die durch die besseren Tierhaltungsbedingungen entstehen.
Edeka ist ein Verbund aus rund 3200 selbstständigen Kaufleuten, deren Koordination zentral in Hamburg erfolgt. Zur Gruppe gehört auch die Discounter-Kette Netto, die ebenfalls von der Initiative profitiert und sich dadurch weiter in Richtung mehr Nachhaltigkeit bewegt.
(mit Material der AFP)